Zauberlehrling

Verzerrung, sagst du,
ziehst an einem glosenden Stummel; Rauchwolken zerfallen vor mir und mein juckendes Auge tränt. Mein Blick verfolgt: bizarren Nebel, die aus dir qualmen, sich formen, um lautlos wieder zu zergehen.

Man ist es gewohnt, dass Lichtstrahlen geradeaus verlaufen; deine Finger malen die Andeutung einer Geraden in die Luft; Verzerrung, sagst du, passiert
wenn Licht sich auf dem Weg zu dir verwandert wie Nomaden, die sich verlaufen
in unterschiedlich dichter Luft;
An der Grenze, dort wo
kalt und warm aufeinander treffen, wird das Licht abgelenkt, wird
Andeutung: ohne vorhanden zu sein.

Meine Hände fassen nach deiner Schulter, wollen das Feuer in dir spüren; ich stoße auf deinen Panzer, der dein Glosen in Zügel hält, doch

was passiert – du springst auf – sagst lauter, als ich erwarte,
wenn die Welt dabei plötzlich in Flammen aufgeht;
glaubst du der Mensch – nur EINER –
würde es wirklich bemerken, glaubst du – fragst du – nur
ein Einziger, glaubst du, sieht wirklich hin;

Glaubst du, man würde bemerken, fragst du; Nur ein Einziger, sagst du, und
deine Frage schimmert in deinen Augen: ein klarer Bergsee, in dem du schwimmst;
Nur ein Einziger, sagst du, würde zur Rettung genügen, und auch ich werde
Nichtschwimmer im Nass, das dir
aus den Augen quillt;

Nicht die Stille, nicht ein Wort wird uns retten, wo kalt und warm aneinander verglühen, dort werde ich zum Zauberlehrling,
hab doch das Wort vergessen,
und du wirst die Geister
nicht los, die
du lautlos riefst.

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