Rosenregen

Es ist Zeit, daß es Zeit wird
dass es flieht und vorbei ist

doch nichts hört auf, wenn du aufhörst
und wir sehen uns an;
sagen uns dunkle Wörter,
du hast Angst vor dem Ende,
Ich habe mir deine Wörter angezogen;
sie fliehen: wie ein Raumschiff zum Mond;

Ich suche die Zeit,
in der wir uns fanden,
drehe sie um, blase sie auf,
schäle Wörter: deine,
sie liegen nackt vor mir,
die Zeit flieht zurück.
Im Spiegel ist Sonntag,
Ich suche die Zeit, lege das Tote
wortlos um dich,
solange du liest sind nur die anderen tot.

Ich lese in deinen Worten:
wir sind einander Unterkünfte
über dem Abgrund gegründet;
Steine blühen nicht.

Es ist Zeit, dass es Zeit wird
es kann kein Alles geben und es regnet
schwere Rosen auf uns herab.


kursive Textpassagen stammen aus/in Anlehnung an
Paul Celan Corona/Zähle die Mandeln; Ulla Hahn: Meine Wörter/Gedicht

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