Leerstellen

Nicht Schwarz oder Weiß, sagen sie, bunt sei das Leben, es sei ein Spiel und das Glück liege in deiner Hand. Jeder Zug ist ihnen Freiheit, ich spiele Schach mit der Entscheidung, bin bedroht von ihren Zügen und nach wenigen matt. Sie huldigen der Vielfalt, lobpreisen ihre Wahl, was ihnen Freiheit ist, ist mir Entscheidungszwang; als Trickbetrügerin gaukelt dir die Entscheidung Chancen vor, doch dein Scheideweg ist ihr Ziel, sie hat Genuss an der Qual deiner Wahl.

Ihre Köder sind Optionen, du bist der Fisch an ihrer Angel, der zappelnd nach ihren Anreizen schnappt; deine Wahl hat einen Haken, du bleibst Entscheidungsbeute, deine Kehle ist geschnürt, du wirst niemals davon satt.
Ihr Angebot will dich reizen, dich als Freier anwerben, du bist lustlos geworden, doch sehnst dich nach Stimuli; schon längst ist dir der Reiz verloren gegangen,
es treibt dich nur noch
die Angst zum Akt
zu spät
zu sein.