Ich träume wieder vom Meer, davon, vor Ozeanen zu sitzen
und ihren Tidenhub zu betrachten, jede Welle ist
zügellos, getragen von der Unmöglichkeit, gehalten zu werden;
ein Zerfließen in den Überfluss, aus dem sie stammt,
ohne an Essenz zu verlieren; eine Hingabe
an das Leben und den Tod
zugleich.
Das Ende der Welle ist leichter zu greifen als ihr Anfang, lese ich in einem meiner alten Notizbücher und denke, dass meine Texte ebenso
zyklisch wiederkehren wie das Meer in mir, das sie anschwemmt.
Meine Sätze werden zu
Meerschaum, die Wörter tropfen
in meinen Rachen, liegt ein Durst
den sie nie stillen können,
es brennt;
„Das Meer steht auch für den Tod„, sagt meine Therapeutin und ich sage, dass die Geschichte meiner Todeswünsche stets begleitet war von einem Eindruck der Unverfrorenheit des Körperlichen; In einen Leib geklemmt zu sein, dem man nicht entkommen kann, ist ein Affront, doch: wen klage ich an?

„Ich stehe auf Schaumpartys und Latte Art„, sage ich, meine
ich damit den Wunsch, selbst im Meeresschaum zu zergehen?
Auch in Schaumbädern bin ich/ eingeschlossen vom Zergehen umhüllt, krabbeln Seifenblasen
ineinander, verschmelzen
in der Berührung, nur gehalten von einem Netz
aus Schaum;
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