experiment

Die Sprache ermöglicht es
dass man Dinge zu denken glaubt
während man sich bloß Namen vorsagt

(sagt Valéry);
meine Bezeichnungen sind ein Gefäß
in das ich meine Bedeutung lege
(meist zu viel).

Manchmal stoße ich mich daran und sie kippen
um mich dehnen sich Universen
aus meinem Gedächtnis ausgelaufene
Zuschreibungen ergießen sich
über meine Welt;

Wie lange muss ich warten, bis sich Gefallenes von selbst wieder erhebt?

Es ist möglich (sagt der Physiker in a trip to infinity)
ein endliches Ding (Apfel) unendlich lange
in ein Gefäß zu geben und zu beobachten (Gedankenexperiment)
wie auf Verwesung Staub und auf Staub
unzählige physikalische Zustände folgen, bis
schließlich wieder der Urzustand des Dinges (Apfel) einsetzt. (point k recurrence)

alles strebt
dem chaos zu
die Auferstehung der Worte ist
wahrhaftig.

Sind Worte endlich
manifestieren sich ihre Zuschreibungen in der Unendlichkeit
zum Zugeschriebenen?

Am Anfang war das Wort
die fortschreitende Räude
ergießt sich über die Phrase
schund das wort schist fleisch gewlorden schund schat
und Zarathustra sagt, die Mitte ist überall/ krumm
ist der Pfad der Ewigkeit






Eine Antwort zu „experiment”.

  1. Aber auch: Die Sprache ermöglicht es nicht, die Gedanken kongenial in eine sichtbare Form zu gießen, denn dazu ist die Sprache viel zu unvollkommen und präskriptiv, zu dogmatisch und viel zu laaaangsaaam. Und im Anfang war sicher nicht das Wort, auch wenn es so in der Bibel steht – im Anfang war der Gedanke.

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